EinsteinWiki/Der Himmelsbote

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Das EinsteinWiki ist ein interaktives Buch, das Du bearbeiten, aktualisieren und verbessern kannst.

Es eröffnet Dir die Möglichkeit die Fantasy Geschichte “Goldstaub”nach Deinen persönlichen Wünschen und Interessen zu gestalten.

Empfehlung:

1. Lies zuerst das Kapitel.

2. Entdecke die vorgeschlagenen Themen (im Text fett markiert) von allen Seiten und aus unterschiedlichen Perspektiven. Finde heraus was sich hinter jedem Thema verbirgt. Ausgewählte Links erklären und vertiefen die Thematik zB. Erde [1] [2] [3] [4][5] [6][7] Wir haben nur eine Erde!

3. Bearbeite jetzt die vorgeschlagenen Themen und Links individuell nach Deinen Interessen. Du kannst:

3.1. bestehende Links erneuern oder austauschen

3.2. der Geschichte Deine selbst gewählten Lieblingsthemen hinzufügen (indem Du sie fett markierst) und mit Links erforschst, die das Thema mit unterschiedlichen Augen betrachten. Manchmal muß man nur die Perspektive ändern, um zu neuen Einsichten zu gelangen. Sobald Du das ganze Bild entdeckst, wächst Dein Verständnis.

Tipp: Verwende YouTube als Suchmaschine. Dort findest Du wertvolle Videos, die Dir komplizierte Inhalte einfach und anschaulich erklären, wie z.B. dieses hier, das Ihr selbst gefunden habt [8]


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The story of CC: It is your decision under which star your creation will be born.


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Kapitel 6: Der Himmelsbote The Messenger from Heaven

Entdecke die vorgeschlagenen Themen: neugierig

Nach diesem aufregenden Tag lag Aron endlich im Bett. Er starrte Löcher in die Luft und dachte: „Wenn sich mein Engel doch nur zeigen würde. Die Tage drücken so schwer wie Blei[9][10] auf meine Schultern[11][12][13]. Oft bekomme ich Unannehmlichkeiten mit meinen Ministern. Obwohl ich es nicht will, fordern sie mich immer wieder aufs Neue heraus. Nicht einmal die Lilien wissen Rat. Der Engel bleibt meine Hoffnung [14]. Er wohnt im Himmel. Er ist der Einzige, der die Trauer in meinem Herzen sieht. Der Engel wird mich heilen“, schossen die Gedanken durch seinen Kopf. Dann fielen die Augen des Prinzen zu. Die Nacht war schwarz, nur die Sterne am Himmel funkelten. Aron schlief ganz fest, als ihn ein Flügel berührte. Sofort riss er die Augen auf, so als habe er nur darauf gewartet, geweckt zu werden. Noch etwas benommen vom Schlaf, fragte er:

„Guten Abend. Wer bist du?“ „Ich bin dein Engel.“ [15]

„Aber ich habe dich nicht gerufen.“

„Das macht nichts. Dein Herz hat mich gerufen.“

„Ich habe dich nie vorher gesehen“, staunte der Sonnenprinz.

„Nur wer an mich glaubt, sieht meinen Körper aus Licht.“

Voller Bewunderung betrachtete der Prinz die surrenden Flügel aus leuchtenden Sternen, so als wären sie gerade vom Himmel herab auf den Engel gefallen.

„Was möchtest du wissen? Was bedrückt dich?“, fragte der Engel den Prinzen.

„Woher weißt du...? Aron kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

„Wir werden immer gerufen, wenn ein Mensch keine Antwort auf seine Fragen findet. Der Prinz hörte tausend Glöckchen klingen. Mit jeder Bewegung leuchtete ihm der Engel entgegen und der helle Klang seiner Stimme berührte ihn sanft. Wie benommen von dieser zauberhaften Erscheinung fragte der kleine Prinz seinen Engel: „Was macht mich so traurig? Warum weiß ich nicht, was ich will? Mit kummervollen Augen erwartete Aron die Antwort.

„Weil du die Sehnsucht deiner Seele [16] nicht kennst!“ „Was bedeutet das?“, wollte Aron wissen.

„Dass du der Sehnsucht deiner Seele einen Namen geben musst!“

„Das verstehe ich nicht“, löcherte der Prinz seinen Engel.

„Denk darüber nach“, leuchtete ihm das kindliche Gesicht des Engels entgegen. Dann verschwand der Engel, so als hätte jemand das Licht ausgelöscht.

Der kleine Prinz lauschte in die Nacht. Da war nichts mehr außer Stille. Und er suchte noch lange in seinen Gedanken, was der Engel[17][18] wohl gemeint haben könnte, bis er vor Müdigkeit einschlief. Der Engel saß an seinem Bett, um ihm gute Träume zu schicken. Da vernahm der Prinz die donnernden Hufe[19][20] der Rosse. Nicht, dass er den Purpurtraum vermisst hätte, das nicht. Es ging ihm nur darum, einen Blick in den Zauberspiegel werfen zu können, um etwas mehr über sein Schicksal zu erfahren. Auch wollte er sich von Purpur berauschen lassen. Phantasos, den der leuchtende Purpurmantel umwehte, galoppierte mit rasender Geschwindigkeit durch den Kopf des Prinzen. Wieder durchflossen Purpur die Traumbilder der Nacht: eine Treppe, die ins Nichts führte, ein Löwenhund bewachte einen Schatz, ein Ball der Masken schwebte über dem Wasser, Kinder, denen man nichts abverlangte und die den ganzen Tag tun und lassen konnten, was sie wollten... Der Traum[21] ging aus, wie er immer ausging. Prinz Aron sah sich hoch zu Ross, die Zügel fest in der Hand. Als Aron den Traumgott fragte: „Wann lerne ich endlich reiten?“, machte sich Phantasos ohne die Spur einer Antwort von dannen. Er hinterließ weder eine Erinnerung noch den gewohnten Kopfschmerz.

Am nächsten Morgen quoll Aron über vor Begeisterung. Er rannte in den Schlosspark, um zuerst seinen Blumen die Neuigkeit zu überbringen. „Mir ist mein Engel erschienen!“, rief er schon von weitem. „Wie schön.“ Die Blumen wiegten die Köpfe im Wind. „Und was ist daran Besonderes, dass du dich so aufregst?“, wollten sie wissen. „Weil man Engel nicht sehen kann...“ „Mit geschlossenen Augen sieht man mehr“, flüsterten die Lilien. „...und weil ich der Sehnsucht meiner Seele einen Namen geben soll“, beendete Aron den Satz. „Das ist uns zu kompliziert. Frag den Wind, er weht überall herum, vielleicht kann er die Worte deines Engel deuten.“ Plötzlich wehte der Wind stärker und die Blumen hielten sich an den Blättern, um nicht mit den Köpfen auf den Boden zu schlagen. „Ich habe alles gehört“, pustete sich der Wind auf, der ganz zufällig an den Stängeln der Lilien herumlungerte: „Die Sehnsucht deiner Seele ist das, wonach du dich am meisten sehnst, wovon du träumst, was dir Flügel verleiht.“ „Wonach ich mich sehne?“, überlegte der kleine Prinz, „wenn ich das nur wüsste.“ Der Wind wirbelte die Blätter[22][23] auf und heulte los: „Jeder Träumer kennt seinen Traum, jeder Fischer liebt das Fischen, jeder Hirte liebt seine Herde, warum weißt ausgerechnet du nicht, was dir die meiste Freude im Leben bereitet?“ Aron schämte sich. Er strengte seinen Kopf an und kramte in seinen Gedanken wie in einer Hosentasche. Doch ihm schlug nichts als gähnende Leere entgegen. Absolut nichts ließ darauf schließen, wonach er sich sehnte. Er hatte ja alles, was man sich wünschen konnte. Aron wusste nur eins: Er war der Herrscher Nubiens und dessen Beschützer. Jetzt, da seine Eltern verschollen waren, hatte ihm das Schicksal seinen Platz zugewiesen. Er musste ihren Platz einnehmen, ob er wollte oder nicht. Er war der Kronprinz. Aber er wollte die Krone nicht. Aron litt unter ihrem Gewicht, obwohl sie nur aus goldenem Lorbeer bestand. Der Prinz fragte sich ernsthaft, ob er ein Monarch sein wollte. Jeder Tag kam wie eine große Bürde daher, wie etwas Schweres, so als säße nicht nur der Palast mitsamt seinem Hofstaat auf der Krone, sondern auch noch das ganze Volk[24][25] der Sonnenländler. Prinz Aron ächzte, wenn er das Kronengewicht durch die Gemächer wuchtete. Deshalb mochte er die Krone nicht. Sie war ihm zu mächtig und sie erdrückte seine Fantasie. So trug er die Krone nur, wenn es gar nicht anders ging. Aron brauchte seine Freiheit, denn er musste sich um all die unbeantworteten Fragen, die er mit sich herumschleppte, kümmern: Warum haben mich meine Eltern verlassen? Mochten sie mich nicht mehr? Mochten sie das Sonnenland nicht mehr? Warum plagt mich diese tiefe Traurigkeit[26]? Warum kann ich keinen Frieden mit meinen Ministern halten? Was soll nur aus mir werden, wenn ich meine Aufgabe nicht annehme? Sein neues Leben ohne Eltern erschien dem Prinzen unerträglich. Das war das Einzige, was er genau wusste.

„Warum bist du eigentlich so schlau?“, fragte Prinz Aron spontan den Wind. Der Luftikus fühlte sich geschmeichelt: „Nun ja, weil ich die Freiheit liebe, weil ich mich bewege, weil ich neugierig [27][28][29] [30][31]][32][33] bin und mich für alles interessiere.“ „Und weil er immer lauscht, worüber wir uns unterhalten“, verrieten ihn die Lilien. „Das darf doch nicht wahr sein“, plusterte sich der Wind auf. Er konnte ziemlich schnell die Fassung verlieren. Und jetzt war es soweit. „Was wisst ihr denn schon vom Leben, steht immer nur am selben Fleck und macht kluge Sprüche.“ Verärgert fasste er die Stängel und schüttelte die Lilien, bis der Prinz eingreifen musste. Die Blumen klopften sich den Staub ab und sahen den Wind ziemlich hochnäsig an. „Nur weil du lauter schreien kannst, bis du noch lange nicht klüger“, nahmen die Lilien all ihren Mut zusammen. „Auch wenn du noch so mächtig bist, freiwillig lassen wir uns nicht entwurzeln. Wenn wir zusammenhalten haut uns kein Wind um.“ Mutig und ziemlich trotzig fassten sich die Blumenelfen bei der Hand. Sie ließen sich nicht so einfach einschüchtern: „Reichen deine Wurzeln bis tief in das Erdreich? Bist du vielleicht so bodenständig wie wir? Na also. Du bist ein Luftikus, schnüffelst überall herum und trägst alles zu, was du anderswo aufgeschnappt hast.“ Verduftet euch, ihr Neunmalklugen, lag es dem Wind auf der Zunge. Als er den Mund jedoch öffnete, sagte er etwas ganz anderes, denn verduften hätten sich die Lilien ohnehin nicht können: „Vorsicht, bedenkt eure Worte, ihr abgebrochenen Langweiler, ihr wollt doch wohl nicht das Wissen gepachtet haben? Und merkt euch eins, wer viel wandert, hört viel.“ Der Wind[34][35][36] [37] blähte sich mächtig auf. Sein immer wehender Bart stürmte. Er wuchs wie eine brausende Spirale bis in den Himmel. Der Prinz und die Lilien schrumpften zu kleinen schwarzen Punkten. „Komm wieder runter, du Weltgewandter“, bat der Prinz, der Schlimmes ahnte. So ein Sturm konnte schnell in einem Orkan enden. Schließlich wollte er nicht, dass der Wind den Lilien etwas antat und sie am Ende abgeknickt dahin welken mussten. In seinem Jähzorn war mit dem Wind nicht gut Kirschen essen, deshalb war der Prinz sehr diplomatisch. Einen Streit, der in der Luft lag hätte er niemals geschürt. Also sprach der Prinz: „Du bist der Größte. Du hast es uns bewiesen und wir erkennen an, dass du uns an Größe und Wissen übertriffst. Du bist weit gereist und deine Erfahrung ist unübertroffen.“ Da beruhigte sich der Wind und ließ seine Luftgeister abschwellen[38]. Die Lilien atmeten auf und warfen ihrem Prinzen einen Handkuss zu. Die Lilien wussten, dass man den Wind lieber nicht reizen durfte und dass seine Unbeherrschtheit ihm oft den Verstand vernebelte. „Aber die Lilien sind ebenso klug, auch wenn ihr Körper zerbrechlich und zart ist. Jeder hat seinen Platz“ brachte der Prinz den Blumen seine Wertschätzung entgegen und hob[39] sie auf die gleiche Stufe mit dem Wind. Die Lilien lächelten dankbar. Sie fühlten sich ohnehin dem Wind überlegen. Daran konnte auch seine Größe und seine Ungebundenheit nichts ändern, denn die Lilien hatten etwas, was dem Wind fehlte: die Verwurzelung.

Den Streit hatte der Prinz geschlichtet[40], aber wonach sich sein Herz am meisten sehnte, das hatte sich ihm immer noch nicht offenbart. Mit den Worten: „Ich muss nachdenken“, verabschiedete sich der Prinz vom Wind und von den Lilien. Dann sagte er noch: „Vertragt euch“. Das Lüftchen legte sich, um auszuruhen, natürlich zu Füßen der Lilien[41]. Es wollte kein Risiko eingehen, nichts sollte seiner angeborenen Neugier entgehen. Der Wind hob den Kopf und schlug den Lilien vor: „Na gut, vertragen wir uns und stehen dem Prinzen gemeinsam bei. Was meint ihr?“ Die Lilien nickten heftig mit ihren Blütenkelchen, dass die Blumenelfen darin hin und her schaukelten: „Der Prinz ist so schrecklich einsam. Das ist die beste Idee, die du je hattest.“ Der Wind wollte gerade wieder anfangen sich über die http://de.thefreedictionary.com/geschlichtet aufzuregen, da fiel ihm ein, dass er dazu keine Lust hatte, schließlich war er gerade erst von ganz oben heruntergekommen. Also gab er ausnahmsweise Ruhe und kuschelte sich harmlos an die Lilienstängel. Aber nicht lange. Die Blumenelfen trauten ihren Ohren[42] nicht, als der Wind allen Ernstes verkündete – und das war wirklich gegen seine Natur: „Ich wollte, ich wäre so friedlich wie ihr und müsste mich nicht mit jedem anlegen.“ Noch bevor die erstaunten Lilien etwas sagen konnten, schüttelten sich die Windgeister so heftig, als hätte dieser Satz Ekel in ihnen ausgelöst: „Wie langweilig! Und ihr“, blieb er seiner Bestimmung treu und stichelte schon wieder, „könntet ruhig mal auf den Pudding hauen.“ „Wie gewöhnlich!“, rümpften die Lilien ihr Näschen. Dann gab der Polterkopf endgültig Ruhe.

„Wonach nur sehne ich mich am meisten, was kann das sein, was mein Herz so sehr begehrt“, grübelte der Prinz, als er auf dem Weg zurück aus dem Schlosspark in den Palast war. Entweder ließen die guten Gedanken[43][44][45] ihn allein oder sie überhäuften ihn mit Vorschlägen, wonach er sich sehnen könnte. „Ich komme einfach nicht drauf“, sagte Aron zu sich selbst. Da kam ihm der aufgeblasene Wind wieder in den Sinn, und wie er ihn darum bitten musste, doch wieder herunterzukommen. Und er sah sich, wie er den Kopf in den Nacken legen musste, nur um zu dem mächtigen Wind aufzuschauen. „Das ist es“, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Endlich meinte der Prinz zu fühlen, wonach sich sein Herz am meisten sehnte. Etwas, was sein Leben verändern würde und was er sich von Herzen wünschte. Es war die Größe des Windes, die ihn wirklich beeindruckte und die er sich so sehr für sich selbst wünschte. Nie mehr zu anderen aufsehen müssen. Er war der Herrscher[46], wenn er es schon sein musste, so wollte er wenigstens auf sein Volk herabsehen. „Das muss großartig sein“, vermutete er. „Größe verleiht Macht. Ich brauche diese Macht, um gegen Ozelots schwarze Gedanken zu bestehen. Genau, freute sich Prinz Aron, der glaubte, alle seine Probleme auf einen Schlag gelöst zu haben. Er war glücklich darüber, dass der Streit zwischen dem Wind und den Lilien ihn der Sehnsucht seiner Seele einen Schritt näher gebracht hatte.

Kapitel 1: Phantasos

Kapitel 2: Die Goldhut Minister

Kapitel 3: Das funkelnde Irrlicht

Kapitel 4: Ein schicksalhafter Geburtstag

Kapitel 5: Kofur - der Dämon des Bösen


Wie man das EinsteinWiki entdeckt. Eine Inspiration


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