Lernvision: Difference between revisions

From OLPC
Jump to navigation Jump to search
Line 37: Line 37:


Vorher durchgeführte 1-zu-1-Studien mit Laptops in anderen Ländern zeigten, dass unglaubliche Fortschritte beim Lernen erzielt wurden. Es wurde mehr Zeit für die Schularbeit aufgewendet, es entwickelte sich technologisches Wissen und es entstand ein stärkerer Gruppenzusammenhalt unter den Schülern.
Vorher durchgeführte 1-zu-1-Studien mit Laptops in anderen Ländern zeigten, dass unglaubliche Fortschritte beim Lernen erzielt wurden. Es wurde mehr Zeit für die Schularbeit aufgewendet, es entwickelte sich technologisches Wissen und es entstand ein stärkerer Gruppenzusammenhalt unter den Schülern.
Zwar wurde die Mehrheit der Experimente in reicheren Ländern durchgeführt, als Beispiel für ein Experiment in einer ländlichen Kommune soll jedoch eine Studie in Costa Rica aus dem Jahr 2006 dienen. Die Kinder gingen nicht nur über die Vorgaben des Lehrplans hinaus, sie lernten auch sich um die Computer zu kümmern und für deren Reparatur zu sorgen. Der Unterschied, wie mit Computern umzugehen ist und wie damit gelernt wird, war im Vergleich zu Schulen, die lediglich Computerräumen bereitstellten, sehr erstaunlich. Eltern machten selbst Schutzabdeckungen für die Laptops, um sie vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Die Kinder lernten, den Laptop selbst zu reparieren, so dass sie in in ihrem Gebrauch nicht eingeschränkt waren. Eltern nahmen im überaus großem Umfang an entsprechender Erwachsenenfortbildung teil. Aus ehemals eher skeptischen Lehrern wurde begeisterte Unterstützer, nachdem sie die Fortschritte bei den Kindern bemerkten. Als grösster Erfolgsnachweis ist die Tatsache zu werten, dass ganze Familien in diese Gemeinde zogen, damit ihre Kinder einen Laptop und eine darauf aufbauende Schulausbildung bekamen (Siehe auch Claudia Urreas Wikiseite über das [http://pedia.media.mit.edu/wiki/Create_Project CREATE-Projekt]) .
Zwar wurde die Mehrheit der Experimente in reicheren Ländern durchgeführt, als Beispiel für ein Experiment in einer ländlichen Kommune soll jedoch eine Studie in Costa Rica aus dem Jahr 2006 dienen. Die Kinder gingen nicht nur über die Vorgaben des Lehrplans hinaus, sie lernten auch, sich um die Computer zu kümmern und für deren Reparatur zu sorgen. Der Unterschied, wie mit Computern umzugehen ist und wie damit gelernt wird, war im Vergleich zu Schulen, die lediglich Computerräumen bereitstellten, sehr erstaunlich. Eltern machten selbst Schutzabdeckungen für die Laptops, um sie vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Die Kinder lernten, den Laptop selbst zu reparieren, so dass sie in in ihrem Gebrauch nicht eingeschränkt waren. Eltern nahmen im überaus großem Umfang an entsprechender Erwachsenenfortbildung teil. Aus ehemals eher skeptischen Lehrern wurde begeisterte Unterstützer, nachdem sie die Fortschritte bei den Kindern bemerkten. Als grösster Erfolgsnachweis ist die Tatsache zu werten, dass ganze Familien in diese Gemeinde zogen, damit ihre Kinder einen Laptop und eine darauf aufbauende Schulausbildung bekamen (Siehe auch Claudia Urreas Wikiseite über das [http://pedia.media.mit.edu/wiki/Create_Project CREATE-Projekt]) .


Vernetzte Laptops stellen ein Mittel für neuen Wachstumsmodelle bereit. Anstatt zentralisierte, standardisierte Veränderungen abwarten zu müssen, können wir auf ein verbessertes Verfahrensmodell zurückgreifen, welches qualitativ hochwertiger ist und Besonderheiten vor Ort berücksichtigen kann. Um kreative Kräfte freizusetzen kann es auf ein Netzwerk und auf Multimedia zurückgreifen. Daher wurde eine Stiftung gegründet, die für die drei anstehenden, sich überschneidenden Projekt-Phasen Unterstützung geben soll: In der ersten Phase soll das Lernen innerhalb und außerhalb der Schule gestärkt werden; In der zweiten Phase ist dann eine positive Veränderung in bestimmten schulischen Herangehensweisen zu erwarten; Schließlich wird eine Umstellung innerhalb der Schule von einseitig verabreichten Wissenstransfer, hin zu einem System der eigenständigen Wissenkonstruktion und Wissensanwendung erfolgen.
Vernetzte Laptops stellen ein Mittel für neuen Wachstumsmodelle bereit. Anstatt zentralisierte, standardisierte Veränderungen abwarten zu müssen, können wir auf ein verbessertes Verfahrensmodell zurückgreifen, welches qualitativ hochwertiger ist und Besonderheiten vor Ort berücksichtigen kann. Um kreative Kräfte freizusetzen kann es auf ein Netzwerk und auf Multimedia zurückgreifen. Daher wurde eine Stiftung gegründet, die für die drei anstehenden, sich überschneidenden Projekt-Phasen Unterstützung geben soll: In der ersten Phase soll das Lernen innerhalb und außerhalb der Schule gestärkt werden; In der zweiten Phase ist dann eine positive Veränderung in bestimmten schulischen Herangehensweisen zu erwarten; Schließlich wird eine Umstellung innerhalb der Schule von einseitig verabreichten Wissenstransfer, hin zu einem System der eigenständigen Wissenkonstruktion und Wissensanwendung erfolgen.

Revision as of 12:41, 16 April 2007


  This page is monitored by the OLPC team.
  Übersetzung von Learning Vision Original  
  deutsch | english | español | français | 日本語 | 한글 | português | русский | italiano | |   +/- Änderungen  
This is an on-going translation

OLPC begründet sich auf drei wesentliche Erkenntnisse:

  1. Lernen und eine hochwertige Ausbildung für alle ist die Grundlage um eine faire, gerechte, ökonomische und sozial ausgeglichene Gesellschaft zu ermöglichen;
  2. Zugang zu mobilen Laptops in hinreichender Stückzahl ermöglicht besondere Vorteile für Lernen und erhebliche Verbesserungen auf nationaler Ebene;
  3. Solange Computer weiterhin unnötig teuer bleiben, sind sie ein Privileg für einige wenige in der Gesellschaft.

Indem wir

  • unser mächtigstes Werkzeug zur Wissenserzeugung, Entwicklung und Erforschung für und durch Kinder und ihre Lehrer in hinreichender Zeit und mit Unterstützung bereitstellen, befähigen wir sie zum Erwerb von Sprachfertigkeit und zur Weiterentwicklung;
  • Breitband-Anschlüsse zur Verfügung stellen, stimulieren wir die Entwicklung von Wissensgesellschaften;

und haben jetzt diejenigen Hilfsmittel, um zielgerichtet die schwierige und heikle Frage von Ausbildung für Alle anzupacken.

Design

Wir übergeben nicht einfach einen Arbeits-PC, sondern wir haben einen OLPC-Laptop für Kinder entwickelt, der die Fähigkeit hat, selbst unter schwierigen Bedingungen zu funktionieren.

Aus diesem Grund hat der Laptop folgende Merkmale:

  1. Die Fähigkeit sich über ein Mesh-Netzwerk zu verbinden und damit einen Breitband-Anschluss nach Hause, zur Schule und zur Community aufzubauen. Die gesamte Community ist untereinander und mit der Welt verbunden.
  2. Er ist stabil, robust, vor Umwelteinflüssen gesichert und enthält nur sichere, ungiftige Materialien.
  3. Er verbraucht sehr wenig Energie, verringert dadurch die Kosten für die Schule und zu Hause, und kann auch abseits eines Stromnetzes mit Energie versorgt werden.
  4. Er verwendet Freie Software, was nicht nur Kosten verringert sondern stellt auch, was noch wichtiger ist, eine Basis für qualitativ hochwertige, kostengünstige Software und Medienerstellung für alle Nutzer auf der ganzen Welt dar. Selbst wenn nicht alle Nutzer diese Möglichkeiten wahrnehmen werden, so werden wohl jedes Jahr 1% der Nutzer zum Programmierer. Damit würden pro Jahr 10.000 neue Software-Entwickler pro eine Million ausgelieferter Computer hinzukommen. Weiterhin wird sich die Kultur der Softwareentwicklung und deren Verwendung diejenigen Teile der Bevölkerung erreichen, die bisher keinerlei Zugang dazu hatten. Die möglichen Auswirkungen werden erheblich sein.

Während die technischen Aspekte die Voraussetzung für einen Wandel schaffen, wird der wahre Vorteil jedoch ein verbesserter Unterrichtsablauf sein, der durch ständigen Zugang auf die verbundenen Laptops erreicht wird. Der bestehende Unterrichtsablauf wird durch den elektronischen Zugang auf Materialien, Medieninhalte, Software, Expertenwissen und externe Unterstützung verbessert. Materialien können jederzeit zu geringeren Kosten aktualisiert werden, der Lehrer hat die Möglichkeit, geeignetes Material nach den vor Ort herrschenden Bedürfnissen, auf Anfrage von Schülern und selbst als Reaktion auf aktuelle Ereignisse in der Gesellschaft auszuwählen, soweit diese Materialien digital im Netzwerk verfügbar sind. Der Laptop ist auch ausgelegt auf die Fortbildung von Lehrern, Peer-to-Peer-Support, auf die Entwicklung von Schüler- und Lehrer-Communities und auf die lokale Schaffung von Medieninhalten sowie deren Austausch untereinander.

Bislang konnten wir sehen, welche erheblichen Vorteile die Verwendung von speziellen Computer-Räumen in Schulen brachte. Leider bringt diese Art der Computernutzung erhebliche Beschränkungen mit sich. Nicht ausreichende Zeit und zu wenig verfügbare Materialien haben einen bislang grundlegenden Wandel in der Schultheorie, Schulpraxis, Kultur und Organisation beschränkt. Eine Schule hat typischerweise nur einen Computerraum, durchschnittlich gibt es in jedem Computerraum nur 10 Computer. Dagegen hat eine Klasse vierzig Schüler und einen 50-Minuten-Zeitraum pro Woche. Dies ergibt einen Durchschnitt von 12,5 Minuten pro Schüler pro Woche. Selbst unter diesen Umständen war es jedem Lehrer möglich bemerkenswerte Ergebnisse zu erhalten. Ein umfangreiches Laptop-Programm würde diese Beschränkungen aufheben. Anstatt nur wenige Minuten pro Woche pro Klasse zur Verfügung zu haben, würden die Schüler und die Lehrer immer einen Laptop bei sich haben. Sie können damit ihre bisherigen Unterricht neu gestalten und damit Vorteile aus ihrer Anwesenheit ziehen.

Zwar können Computer ausschließlich dazu verwendet werden, für bisheriges Material Präsentationen zu unterstützen und zu verbessern. Jedoch liegt seine einzigartige Kraft darin, es wie einen veränderbares Werkzeug zur Konstruktion, zum Sich-selbst-Ausdrücken, zur Zusammenarbeit, zum Malen und Modellieren, zur Visualisierung, zum Nachdenken und zur Analyse zu verwenden. Diese Möglichkeiten haben bisher dazu beigetragen, dass in der heutigen Wissensgesellschaft das Wissen exponentiell zunimmt, und Kinder, soweit wir ihnen die Möglichkeit, die Freiheit und ausreichend Anleitung geben, sind am besten dazu befähigt, aus diesen Möglichkeiten Vorteile für Wachstum und Entwicklung zu ziehen.

Wie Kinder lernen

Lehrer haben schon seit langem erkannt, dass Kinder am besten lernen, wenn sie aktiv sind, wenn sie ihrer eigenen Neugier folgen, und wenn sie an einer Kultur des Wissens und des Selbstbewusstseins teilnehmen. Bis heute war es aus organisatorischen Gründen, außer für bestimmte Eliten, unmöglich, eine solche Lernumgebung zu ermöglichen. Mit einem 1-zu-1-Zugang zu anderen Laptops sind Kinder aktiv bei ihrem Wissenserwerb beteiligt und nicht mehr nur auf die Rolle eines passiven Konsumenten von Information beschränkt. Jedes Kind kann sein Lernen auf dem Gebiet seines besonders großen Interesses vorantreiben und das Klassenzimmer ist nicht mehr beschränkt auf den vorherbestimmten, einer-für-alles-Ansatz.

Mit untereinander verbundenen Laptops können Schüler selbstbestimmt entscheiden, mit wem sie gleiche Lerninteressen teilen, ohne in Zeit oder Raum beschränkt zu sein. Auf diese Weise können Kinder lernen durch Lehre, indem sie aktiv anderen Lernenden helfen und es dadurch dem Klassenlehrer ermöglichen, sich auf diejenigen Erfahrung oder dasjenige Fachwissen zu konzentrieren, was gerade am Dringendsten benötigt wird. Computer sind auch dazu geeignet, den Wissenserwerb auf schwer verständlichen Gebieten zusammen mit anderen statischem, unverbundenen Materialien zu unterstützen. Fachbereiche welche Dynamik, Komplexität, große Abstraktion, Mikro- oder Makrogröße beeinhalten, werden für Kinder durch den umfangreichen Gebrauch des Computes zugänglicher. Lehrer selbst würden nicht nur eigene Vorteile haben, indem sie den Laptop zuhause für ihr eigenes Lernen verwenden könnten, sondern sie wären dazu befähigt, einfachen Zugang zu besonderem Fachwissen und zu Kollegen zu erhalten, um praktische Fragen zu stellen und sich gegenseitig zu beantworten.

Mit mobilen, verbundenen Laptops verschwinden die Wände um das Klassenzimmer herum und die gesamte Community wird zum Klassenzimmer, beinahe die gesamte Welt kann auf Nachfrage eintreten. Die Kinder haben ihr Klassenzimmer und ihre Lehrer aus der ganzen Welt, vermittelt über die Community, bei sich und bei sich zuhause. Kinder können globale Fragen studieren und gleichzeitig ihren lokalen Kontext zum besseren Verständnis im Vergleich sehen. Sie können vollständig als Wissensproduzenten teilnehmen und sind nicht nur Konsumenten von Material, das andere für sie produziert haben.

Vorher durchgeführte 1-zu-1-Studien mit Laptops in anderen Ländern zeigten, dass unglaubliche Fortschritte beim Lernen erzielt wurden. Es wurde mehr Zeit für die Schularbeit aufgewendet, es entwickelte sich technologisches Wissen und es entstand ein stärkerer Gruppenzusammenhalt unter den Schülern. Zwar wurde die Mehrheit der Experimente in reicheren Ländern durchgeführt, als Beispiel für ein Experiment in einer ländlichen Kommune soll jedoch eine Studie in Costa Rica aus dem Jahr 2006 dienen. Die Kinder gingen nicht nur über die Vorgaben des Lehrplans hinaus, sie lernten auch, sich um die Computer zu kümmern und für deren Reparatur zu sorgen. Der Unterschied, wie mit Computern umzugehen ist und wie damit gelernt wird, war im Vergleich zu Schulen, die lediglich Computerräumen bereitstellten, sehr erstaunlich. Eltern machten selbst Schutzabdeckungen für die Laptops, um sie vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Die Kinder lernten, den Laptop selbst zu reparieren, so dass sie in in ihrem Gebrauch nicht eingeschränkt waren. Eltern nahmen im überaus großem Umfang an entsprechender Erwachsenenfortbildung teil. Aus ehemals eher skeptischen Lehrern wurde begeisterte Unterstützer, nachdem sie die Fortschritte bei den Kindern bemerkten. Als grösster Erfolgsnachweis ist die Tatsache zu werten, dass ganze Familien in diese Gemeinde zogen, damit ihre Kinder einen Laptop und eine darauf aufbauende Schulausbildung bekamen (Siehe auch Claudia Urreas Wikiseite über das CREATE-Projekt) .

Vernetzte Laptops stellen ein Mittel für neuen Wachstumsmodelle bereit. Anstatt zentralisierte, standardisierte Veränderungen abwarten zu müssen, können wir auf ein verbessertes Verfahrensmodell zurückgreifen, welches qualitativ hochwertiger ist und Besonderheiten vor Ort berücksichtigen kann. Um kreative Kräfte freizusetzen kann es auf ein Netzwerk und auf Multimedia zurückgreifen. Daher wurde eine Stiftung gegründet, die für die drei anstehenden, sich überschneidenden Projekt-Phasen Unterstützung geben soll: In der ersten Phase soll das Lernen innerhalb und außerhalb der Schule gestärkt werden; In der zweiten Phase ist dann eine positive Veränderung in bestimmten schulischen Herangehensweisen zu erwarten; Schließlich wird eine Umstellung innerhalb der Schule von einseitig verabreichten Wissenstransfer, hin zu einem System der eigenständigen Wissenkonstruktion und Wissensanwendung erfolgen.

Laptops sind die Stifte des digitalen Zeitalters. Je eher wir eine qualitativ hochwertige Lernumgebung für alle schaffen können, desto besser wird unsere Gesellschaft werden und desto weniger wird sie sich auseinander entwickeln.

David Cavallo