EinsteinWiki/Der unerfüllte Wunsch

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Ein interaktives Lese- und Lernerlebnis

Das EinsteinWiki ist ein interaktives Buch, das Du bearbeiten, aktualisieren und verbessern kannst.

Es eröffnet Dir die Möglichkeit die Fantasy Geschichte “Goldstaub”nach Deinen persönlichen Wünschen und Interessen zu gestalten.

Empfehlung:

1. Lies zuerst das Kapitel und laß Dich von der pächtigen Bilderwelt des GOLDSTAUB Abenteuers inspirieren.

2. Entdecke die vorgeschlagenen Themen (im Text fett markiert) von allen Seiten und aus unterschiedlichen Perspektiven. Finde heraus was sich hinter jedem Thema verbirgt. Ausgewählte Links erklären und vertiefen die Thematik zB. Erde [1] [2] [3] [4][5] [6][7] Wir haben nur eine Erde!

3. Bearbeite jetzt die vorgeschlagenen Themen und Links individuell nach Deinen Interessen. Du kannst:

3.1. bestehende Links erneuern oder austauschen

3.2. der Geschichte Deine selbst gewählten Lieblingsthemen hinzufügen (indem Du sie fett markierst) und mit Links erforschst, die das Thema mit unterschiedlichen Augen betrachten. Manchmal muß man nur die Perspektive ändern, um zu neuen Einsichten zu gelangen. Sobald Du das ganze Bild entdeckst, wächst Dein Verständnis.

Tipp: Verwende YouTube als Suchmaschine. Dort findest Du wertvolle Videos, die Dir komplizierte Inhalte einfach und anschaulich erklären, wie z.B. dieses hier, das Ihr selbst gefunden habt [8]


Beachte bitte folgende Nutzungsbedingungen: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de

The story of CC: It is your decision under which star your creation will be born.


Erlebe wie sich Dein Wissen erweitert.


Kapitel 7: Der unerfüllte Wunsch The Unfulfilled Wish

Entdecke die vorgeschlagenen Themen: Sonne

Im Palast trat er zweimal mit dem Fuß auf und sofort erschienen zwei seiner Minister. Sie griffen ihm unter die Arme und setzten ihn auf den Sonnenthron. Wieder schämte sich der kleine Prinz. Er fand, dass er wegen seiner kurzen Beine eine ziemlich lächerliche Figur abgab. Aron kniff die Lippen zusammen und knurrte seinen Wunschminister an: „Ich will auf der Stelle groß und stark sein.“ Das Gesicht des Wunschministers durchzogen tiefe Furchen und dunkle Augenringe zeugten davon, dass die Wünsche des Prinzen Tag und Nacht kein Ende nahmen. Er sagte: „Eure Majestät, dieses ist der einzige Wunsch, den ich Euch nicht erfüllen kann.“ „Bist du nun der Wunschminister oder nicht“, fuhr Aron mit zornig funkelnden Augen seinen Minister an.

„Majestät, ein jeder Mensch muss alleine wachsen. Jeder fängt klein an - auch ein Prinz. Euer Wunsch wird in Erfüllung gehen, aber nicht sofort“, dämpfte er Arons Erwartungen. „Findet Euren Weg und Ihr werdet wachsen und nie mehr traurig sein.“ „Ich will aber nicht warten! Ich will sofort groß sein! Wie groß bist du eigentlich?“, wollte der Prinz von seinem erstaunten Minister wissen. „Ich bin 9 Fuß hoch.“ „Ich bin größer“, lautete die Antwort des Prinzen, der es gerade mal auf 5 Fuß brachte. Um seine Lippen wehte ein hochmütiger Zug. Doch in seinen Augen lag tiefe Traurigkeit. Als er merkte, dass der Wunschminister nicht daran dachte, irgendetwas zu unternehmen, überlegte er angestrengt, wie er in dieser Sache weiterkäme. Schließlich hatte er sich doch schon alles so wunderbar ausgemalt. Nur weil der Wunschminister schlapp machte, wollte er noch lange nicht aufgeben. Der Prinz musste unbedingt zu seiner Größe kommen, ob nun mit oder ohne Wunschminister.

„Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin“, sagte er zu sich selbst und schlug mit der Hand gegen die Stirn. Augenblicklich hellte sich sein Gesicht auf. Im nächsten Moment steckte er mit dem Kopf in der großen Spielzeugtruhe. War das eine Unordnung. „Hier muss sie doch irgendwo liegen“, stöhnte der Prinz beim Kramen. Seine Säbel, die Zinnsoldaten, die Kanonen, der Trommler, der Nussknacker und eine tote Ratte flogen auf die Erde, während ihm das Blut in den Kopf schoss. Er hob den Kopf und heftete seinen Blick ratlos auf die stumme Tänzerin. Sie schien zu fragen: „Was suchst du?“ „Ich suche meine Größe. Sie muss doch hier irgendwo liegen“, überlegte Aron und wühlte weiter in der Truhe. Natürlich ist Größe kein Spielzeug, also fand er sie auch nicht. Dabei hatte der Prinz sich die Suche einfacher vorgestellt. „Wenn nicht hier, wo dann“, überlegte Prinz Aron. Seine Spielzeugtruhe war der einzige Ort, an dem alles lag, an dem er hing. Wieso also nicht seine Größe? „Wo um Gottes willen sollte sie denn sonst hingekommen sein? Oder hat sie vielleicht die Katze gefressen?“ Aber seine Katze trieb sich mal wieder in der Weltgeschichte herum. Wenn sie nicht im Palast ist, kann sie auch nichts aus meiner Truhe gefressen haben hielt der Prinz seiner streunenden Katze zugute. Der Prinz wusste keinen Rat. Enttäuscht setzte er sich in seinen Sessel, ließ die Tänzerin tanzen und lauschte dem Klang der Harfe. Als sie ihren Tanz beendet hatte hielt er sie an sein Ohr. Da hörte er wieder dieses geheimnisvolle Pochen. „Ich kann dein Rätsel nicht lösen“, sprach er. „Ich kann noch nicht einmal mein eigenes Rätsel lösen.“ Dann stellte er die Spieluhr an ihren Platz auf dem Schrank zurück und quälte sich weiter mit der Frage, wo sich seine Größe wohl versteckt haben mochte. Die Truhe wartete unterdessen darauf, die Spielzeuggesellschaft wieder aufzunehmen. Aber der Prinz dachte nicht daran aufzuräumen. Er ließ Unordnung Unordnung sein und machte sich auf in den Schlosspark.

Aron rannte die langen Gänge des Schlosses entlang und durchquerte den Rittersaal, in dessen Mitte eine lange Tafel zum Feiern einlud. Manchmal war es ihm, als hörte er den Lärm der fröhlich zechenden Ritter. Aber da war niemand, nur ein großer Kamin, dessen Kaminfeuer sich entzündete, sobald man den Saal betrat. Die Holzscheite prasselten munter, als erwarteten sie jeden Moment die gepanzerten Krieger zum Festmahl. Am Ende des Rittersaals stand eine Lanze direkt neben der Tür, während auf der gegenüberliegenden Seite eine komplette Ritterrüstung hing. Immer wenn er daran vorbeistürmte, zog er den Ritter am Fuß. „Grüß Gott, Kunibert“, begrüßte der Prinz die hohle Rüstung. Wenn das Blech zu klirren begann, hörte es sich so an, als antworte die Rüstung: „Gott zum Gruße, Nachfahre“. Aber heute schien die Antwort: „Wer suchet, der findet“ zu lauten. „Mach dich bloß nicht über mich lustig, Vorfahre.“ Der Prinz schlug die Tür hinter sich zu und augenblicklich erlosch das Kaminfeuer.

Aron trat aus dem Palast heraus in die strahlende Sonne. [9][10][11][12][13][14] [15] Das Fenster des Ministersaales stand weit geöffnet. Er musste sich nicht anstrengen, um zu hören, dass die Minister über ihn sprachen. „Es ist eine Tragödie“, meinte der Minister für gute Gedanken. „Er ist wie ein Blatt im Wind.“ „Aber er hat doch alles. Warum kann er nicht glücklich sein?“, fragte der Wunschminister. „Weil er etwas vermisst und weil seine Sehnsucht nach etwas sucht, was ihn glücklich macht...“, erwiderte der Minister für gute Gedanken. „Mir scheint, er sucht das Falsche. Er glaubt, dass ihn die Größe seines Körpers glücklich macht.“ Dann steckten sie die Köpfe zusammen, so dass der kleine Prinz nichts mehr hören konnte. „Aha“, überlegte der Sonnenprinz, „wenn das Wachsen mich nicht glücklich macht, dann muss es noch etwas anderes geben.“ In diesem Moment betraten die sieben Pfauen den Ministersaal. Wahrscheinlich, um mit den Ministern gemeinsam über das Geheimnis der goldenen Hüte zu brüten, denn der Wunschminister hatte nichts Eiligeres zu tun, als die Fenster zu schließen. So blieb Aron nichts anderes übrig, als die Zeit im Schlosspark zu vertrödeln. Als er zurückkam, standen die Türen des Ministersaales weit geöffnet. Aha, kombinierte Prinz Aron messerscharf, die Geheimsitzung ist beendet. Also rannte er in den Thronsaal und rief nach dem Minister für gute Gedanken.

„Ich stelle dir jetzt die wichtigste Frage meines Lebens. Von deiner Antwort hängt mein Glück ab.“ Der Minister war gespannt. „Wie finde ich heraus, wonach sich mein Herz sehnt?“ „Es ist nicht so schwer, wie Ihr glaubt. Aber es erfordert etwas Disziplin“, meinte der Minister für gute Gedanken. Er musste nie über eine Antwort nachdenken, denn die guten Gedanken wohnten in ihm. Prinz Aron blies die Wangen auf und runzelte die Stirn. Das Wort Disziplin missfiel ihm. „Schreibt jeden Morgen nach dem Erwachen auf, was Ihr gerade geträumt habt. Schreibt woran Ihr am meisten denkt, worüber Ihr Euch Gedanken macht, was Euch bewegt. Schreibt jeden Morgen, mehrere Wochen. Dann legt das Papier beiseite und betrachtet es erst nach einigen Monaten wieder. Beim Lesen erkennt Ihr zwischen vielen Details das, was Euer Herz am meisten beschäftigt und worüber es mit Euch sprechen möchte. Dann könnt Ihr die Sehnsucht Eurer Seele benennen und den richtigen Platz im Leben einnehmen“, sprach der Minister für gute Gedanken. „Das ist mir zu anstrengend. Das kannst du alleine machen“, antwortete schnippisch der kleine Prinz. „Ihr könntet auch darüber nachdenken womit Ihr die meiste Zeit verbringt“, wandte der Minister noch ein, um dem Prinzen auf die Sprünge zu helfen. Die meiste Zeit, überlegte Aron, ärgere ich mich über irgendetwas. Das kann es also auch nicht sein. Es muss noch einen besseren Weg geben, so hoffte er. Das herauszufinden erwartete er am Abend seinen Engel. Die Augen fest geschlossen, wünschte Aron sich das Läuten von Schellen und einen hellen Schein herbei. Ihm war, als berühre ihn etwas an seiner Schulter.

„Was beunruhigt dich“, fragte sein Engel voll Nachsicht. „Ich weiß nicht, was meine Seele will. Sie ist wie ein Vogel. Mal flattert sie hierhin, mal flattert sie dorthin. Ich bin voller Unruhe und Ungeduld.“ „Achte auf die Zeichen, dann findest du deinen Weg. Übe dich in Geduld, alles braucht seine Zeit. Du bist noch sehr klein“, tröstete der Engel den kleinen Prinzen. „Das regt mich am meisten auf. Ich will endlich wachsen und groß sein“, hielt Aron dem Engel entgegen. „Manchmal ist es besser ein Kind zu bleiben. Die Erwachsenen sehen keine Engel mehr. Sie glauben nicht an uns, weil sie zu vernünftig sind.“ Dabei sah der Engel ihn so geheimnisvoll an, dass sein Gesicht in Schönheit erglühte. Der Prinz vergaß, worüber sie gerade gesprochen hatten. Er bekam einen roten Kopf und sagte nichts mehr. In seinem Bauch krabbelten tausend Käfer. Obwohl der Engel das Licht mit sich genommen hatte, lag der Prinz noch lange im Dunkeln und konnte nicht schlafen. Der Engel hatte an sein Herz geklopft.


Kapitel 1: Phantasos

Kapitel 2: Die Goldhut Minister

Kapitel 3: Das funkelnde Irrlicht

Kapitel 4: Ein schicksalhafter Geburtstag

Kapitel 5: Kofur - der Dämon des Bösen

Kapitel 6: Der Himmelsbote

Kapitel 8: Lillies oder Luftikus

Kapitel 9: Im Tal der Tränen



Wie man das EinsteinWiki entdeckt. Eine Inspiration


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